MännerHitziges Derby ohne Sieger
Das Derby zwischen der HSG Werra WHO und der SG Schenklengsfeld endet mit einem 30:30-Unentschieden. In einem bis zur letzten Sekunde umkämpften Spiel kommt es schlussendlich zur Punkteteilung. Für die Gäste aus Schenklengsfeld ein Punktgewinn, für unsere Männer wohl eher ein Punktverlust, wenn man die Ausgangsposition in der Tabelle vor dem Spiel betrachtet.

Obersuhl – Und der Sieger ist - keiner. In einem stets ausgeglichenen, am Ende hitzigen Derby trennten sich in der Handball-Bezirksoberliga die gastgebende HSG Werra WHO und die SG Schenklengsfeld mit 30:30 (15:15), aber der moralische Sieger war der Gast. Das Birkel-Team rief sein Leistungsvermögen fast über die gesamte Spielzeit ab, während der WHO dies nur teilweise gelang.
Dementsprechend die Reaktionen nach Spielende: Jubelnde Gäste hier, frustrierte Gastgeber dort. Enttäuscht war auch Heimcoach Patrick Schober, "weil wir uns nicht an Absprachen gehalten haben und in der Schlussphase den SG-Angriff vor allem über links nicht in den Griff bekamen". Achim Birkel hingegen frohlockte über "eine tadellose, kämpferisch wie treffsicher agierende Leistung der Mannschaft am Limit". Der als Vorletzter unter Erfolgsdruck stehende Gast übernahm zu Beginn das Kommando, agierte, von Birkel gelenkt, ruhig im Angriff und erspielte sich durch Tore von Maik Baumann, Fabian Heidler, Alex Fischer, dem starken Benni Krause und Birkel so eine Führung, die bis auf 10:6 (15.) ausgebaut wurde.
Die WHO selbst, mit der größeren Bank versehen, wirkte lange gehemmt, ließ das Tempo vermissen und lief lange hinterher - einzig der junge Jonas Barzov begehrte auf, und Keeper Karsten Lusky verhinderte Schlimmeres. Erst eine Auszeit (16.) brachte dann die Kurskorrektur. Florian Strümpf kam ins Spiel, zog die Fäden, und so verringerte man nach und nach die SG-Führung bis zum 14:15, als Marc von Manger vom Punkt traf und die Gästeführung beim 15:15 zur Pause ausgeglichen war.
Als dann nach der Pause Emilio Zuparic, Routinier Alex Nitsche sowie Ingo Breitbarth zum 20:17 und durch Barzov gar zum 22:18 trafen, sah es so aus, als würde die WHO jetzt den Turbo zünden und die Partie zu ihren Gunsten entscheiden. Doch nichts da: Die Gäste waren nicht gewillt, kampflos das Feld zu räumen und verkürzten rasch durch Heidler und Krause auf 22:23. Dem Heimteam hingegen fehlten der letzte Zug und die Entschlossenheit, um die Partie zu entscheiden. Zumal die SG jetzt Sascha Kepert ins Tor stellte, der gleich drei Siebenmeter der WHO entschärfte und so für zusätzliche Unsicherheit beim Gastgeber sorgte.
Die Tore fielen nun zumeist durch Einzelleistungen und ab dem 24:23 (47.) im Gleichklang, kein Team konnte sich nochmals eine klare Führung erspielen, ehe es dann hitzig wurde. Viele Unterbrechungen und Zeitstrafen prägten die Schlussphase, aber die Spannung stieg. Strümpf traf dann 13 Sekunden vor Schluss zum umjubelten 30:29, doch Fischer netzte vom Kreis mit der Schlusssirene zum verdienten Remis ein.
HSG Werra WHO: Lusky, Gruner - Munk 1, Schäfer 1, Nitsche 5, Zuparic 3, Breitbarth 3, Wolf, Strümpf 5, Liehr 1, Barzov 5/1, Drob, von Manger 6/4
SG Schenklengsfeld: Eckardt, Dietze, Kepert - Krause 6/2, Petzold, Manske 6, Baumann 2, Birkel 6, Wiegand, Fischer 2, Rexroth 3, Heidler 5
Schiedsrichter: Höhne (Böddiger)
Zuschauer: 170
Siebenmeter: 8/5 – 4/2
Zeitstrafen: 3 - 7
Quelle: Hersfelder Zeitung vom 24.02.2025 (Michael W. Rimkus)